Die 1064 im Stifterbuch des Klosters Muri erstmals erwähnte Gemeinde Gersau am Vierwaldstättersee kaufte sich 1390 von der habsburgischen Herrschaft los. Die Rechte der Vogtei, die Steuerrechte und die Gerichtsbarkeit gingen somit auf die Hofleute des nun freien, unverpfändbaren Ortes über, der für gut 400 Jahre die kleinste Republik der Welt war und erst 1798 bis 1813, und schliesslich 1817 endgültig als Bezirk dem Kanton Schwyz unterstellt wurde.
Die Papst Marzellus I. geweihte Pfarrkirche wurde 1807 bis 1812 erbaut, wobei alle männlichen Gersauer im Alter von 15 bis 60 Jahren fronpflichtig waren und alle Frauen des Ortes das Bauvorhaben durch den Verkauf von Schmuck und Handarbeiten unterstützen mussten.
Baumeister der Pfarrkirche Gersau war der Einsiedler Benediktinermönch P. Jakob Nater, der ein einschiffiges klassizistisches Gotteshaus mit schmalen Querschiffarmen schuf und mit bemerkenswerten Stuckaturen und Altären ausstattete.